Ich kann heute nicht schreiben….

Ich beginne jetzt den 3. Post und eigentlich wäre es vernünftig heute gar nicht zu schreiben. Irgendwie komme ich nicht so richtig in den Schreibfluss, Formulierungen wollen nicht gelingen und alles, was mir oft so leicht aus den Fingern fließt, ist holprig und öde. 

Dabei wollte ich so gern von meiner letzten Woche bei meiner Freundin schreiben, über meine Erlebnisse mit der Bahn in den letzten Jahren, die grundsätzlich versagte, wenn ich die seltene Gelegenheit nutzte, dieses Schienenfahrzeug zu wählen – eingefrorene Weichen,  Schneewehen auf der Strecke, umgestürzte Bäume auf den Gleisen und zuletzt ein Bankräuber in Frankfurt, der mit der Bahn floh und mir somit meine pünktliche Abfahrt verhagelte! 
Ich wollte über das wunderbar unösterliche Ostern bei meiner Freundin schreiben, über die Cafés in Bad Segeberg, die Cocktailbar in Lübeck (Pink Mojito – ein Hammer!!!), die Ü30 Party, auf die ich eigentlich nur mitging, weil meine 10 Jahre jüngere Freundin noch nicht den Punkt erreicht hat, dass Disco endgültig aus und vorbei ist und mir das Tanzen bis morgens um 3.00 noch 4 Tage später in den Knochen steckte, wie wunderbar heimatlich der norddeutsche Schnack ist, daß die 4. Staffel „Ally Macbeal“ mit der besten Freundin auch Jahre nach Ende der Serie was ganz besonderes ist, dass Joggen am Nord-Ostsee-Kanal zwar nicht Joggen am Meer, aber immerhin am Meerwasser ist. 
All das und noch viel mehr gelingt mir heute nicht. Warum schreibe ich dann trotzdem?  Weil ich es einfach will, auch wenn das jetzt ein blöder Text ist, den ich noch nicht mal mit tollen Fotos aufpeppen kann, weil irgendwie nicht dazu gekommen bin, viele Fotos zu machen. Dazu noch meine aus der Bahn geschossenen Fotos von der Binnenalster, wo mal wieder mein Talent durchkam, immer dann abzudrücken, wenn ein Mast mitten im Bild ist. 
 
Erster Versuch: Mast!
 
Schnell nochmal abgedrückt: Wenigstens kein Mast! Spiegelung im Fenster bleibt.
2. Versuch: Mast!
Und nochmal abgedrückt: 
Sollte ich irgendwann extrem verzweifelt sein, werde ich vielleicht ein Buch mit den schönsten Masten Europs rausbringen. Material habe ich genug, denn einmal in Fahrzeugen im Rhythmus pranken die Dinger auf jedem Foto! Und ich schwöre – ich schwöre… wenn ich mal bewußt einen Mast fotografieren will, werde ich den nicht erwischen, es sei denn ich bleibe direkt davor stehen. 
Immerhin – am Meer war kein Mast, nicht mal ein Segelbootmast.          
                                             
Jetzt könnte man meinen, ohne käme ich nicht aus und muss mir einen „basteln“.
Aber tatsächlich wollte ich nur irgendwie ins Wasser:
Und so vernebelt wie dieses Bild ist heute mein Kopf, dabei scheint hier die Sonne und morgen sollen es sensationelle 20 Grad werden. 
Wieso ich das jetzt alles schreibe und auch noch poste – keine Ahnung. Es mag an einem Blogbeitrag liegen, den ich gestern über einige Mißgeschicken an Ostern las und ich es so wunderbar erfrischend fand. Wenn ich mir meins jetzt so durchlese, finde ich es wenig erfrischend, aber egal. Wie stand es neulich so schön auf einer Smoothieflasche … Mut zur L cke. 
Und in der Tat fühle ich mich gerade mit meinem Blog unzufrieden, aber zufrieden, ihn geschrieben und gepostet zu haben. 
Es lebe die Ambivalenz. 
Uns allen ein schönes, sonniges Wochenende! Und ja, heute ist Freutag – und aus Prinzip kommt dieser Beitrag dazu, weil ich mich letztlich freue, doch noch etwas geschrieben zu haben, obwohl es eigentlich gar nicht geht.