Kaffee unterstützt Kosmetik

Ich habe keine Ahnung, ob irgendein Kaffeeröster die Kosmetikbranche unterstützt, aber die Verpackung meines verbrauchten Kaffees wanderte gestern nicht wie sonst in den gelben Sack sondern als Innenfutter in die Boxbag Kosmetiktasche.

Positiv war gleich zu anfang, dass ich die Verpackung nicht weiter zuschneiden musste. Ich legte sie auf meinen Stoff und zeichnete das nächste Schnittteil direkt davon ab. Auch meine Nähmaschine muss ich loben. Sie nähte völlig problemlos durch die Verpackung. 
Die Schwierigkeiten tauchten während des Nähens auf, als ich mir mal Gedanken darüber machte, wie ich das Ding später wenden soll. Es gibt unter Garantie ganz viele Leute, die sich diese Gedanken schon vorher machen, aber ich brauche scheinbar diese Herausforderungen. 
Nach einigen Überlegungen entschied ich mich, die Wendeöffnung in den Außenstoff zu machen. Andernfalls hätte ich eine Extranaht in die Verpackung schneiden müssen und das wollte ich nicht. 
Empfehlenswert ist eine längere Stichlänge zu wählen, weil man sich sonst eine Perforation bastelt. 
Nach einem mittelschweren Kampf mit dem sperrigen Material war dann die Tasche fertig. 
Ich habe keinerlei Vlieseinlage verwendet, weil die Kaffeeverpackung ausreichend Stand gibt. Mit dem Aussehen bin ich zufrieden (auch wenn ich schon wieder beinahe die Laschen vergessen hätte – für eine hat es dann auf den letzen Drücker gereicht). Der Geräuschfaktor ist allerdings nicht zu unterschätzen, wenn man, wie ich, seine Lippenstiftsammlung darin aufbewahrt. Es wäre zu überlegen, ob man beim Verkauf noch Dezibelangaben zufügt. Gespannt bin ich, wie belastbar das alles nun ist. Ich hege da so meine Zweifel. 
Beim abschliessenden Bügeln hatte ich mal die Idee und Hoffnung, dass ich teile des Stoffs mit der Verpackung verschmelzen könnte, aber das passierte leider nicht. Und eine höhere Stufe beim Bügeleisen wollte ich auch nicht ausprobieren, weil ich gerade vorgestern erfahren habe, was mit Plastik passiert, wenn man es zu heiß bügelt. Es zieht sich extrem zusammen. 

Ich freue mich übrigens sehr, wenn mir jemand seine Erfahrungen mit der Verarbeitung dieses Materials mitteilen könnte.
Demnächst werde ich die gebügelten Plastiktüten auf ihre Eignung als Einlage/Futter testen.
Besser die Taschen kriegen Plastik als Futter, als die Fische im Meer.