Fashionrevolution: Was man mit einem Hemd alles machen kann

Fashionrevolution: Was man mit einem Hemd alles machen kann

In meinem ersten Beitrag zur #Fashionrevolution Week und der Initiative #Haulternative von mamimade habe ich einige Stücke gezeigt, die ich im Laufe eines Jahres aus alten Kleidungsstücken gemacht habe.

Heute möchte ich Euch anhand eines alten Flanellhemdes meines Freundes zeigen, wie ich so ein Projekt beginne, wenn ich noch nicht genau weiß, was daraus entstehen soll.
Ich muß gestehen, dass ich eigentlich schon wußte, was ich aus dem Hemd machen will, aber während ich die Fotos machte, kamen mir andere Ideen.

Wer sich für Upcycling, Refashioning, Repurposing von Kleidung interssiert, dem rate ich, einfach einmal mit dem Stück zu experimentieren. Mein erster Schritt ist eben, das Kleidungsstück, in diesem Fall das Hemd, nicht mehr als Hemd zu sehen, sondern zu versuchen, was ich alles damit anfangen kann, indem ich es einfach mal anders anziehe.
Eine andere Möglichkeit, besonders bei Hosen, ist es, erstmal die Innennähte aufzutrennen und dann genauso damit zu spielen, wie ich es mit dem Hemd mache. Vielleicht kommen Euch dabei noch ganz andere und eigene Ideen.

Hier ist erstmal das Hemd

Es ist zumindest bei meinen Projekten von Vorteil, dass ich durch meinen Partner wirklich große Hemden bekomme.

Dann geht das Experimentieren los. Ich beginne mit einer Rockvariante:

Knopfleiste einmach mal nach hinten.

 

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Fashionrevolution

Fashionrevolution
Fashionrevolution – eine Revolution der Mode? Ich habe mich über den Begriff Mode ein wenig informiert und letztlich dabei bemerkt, dass es gar nicht so sehr um eine Revolution in der Mode geht, sondern viel mehr um eine Revolution in unsere Haltung zu Kleidung bzw. der Bekleidungsindustrie.
Ursprünglich hatte ich diesen Post mit den Worten beginnen wollen, dass jeder von uns mit Mode zutun hat, selbst diejenigen, die meinen, sich nicht für Mode zu interessieren. Nachdem ich ein wenig recherchiert habe, ist das aber tatsächlich nicht richtig. Mode, so Wikipedia, hat vielmehr mit vorherrschendem Geschmack, Überzeugungen, Bräuchen und Zeitgeist zutun. Sie unterliegt einem ständigen Wandlungprozeß, der letztlich im gesellschaftlichen Kontext als üblich und dem Zeitgeist entsprechend angesehen wird.
Bei der Fashionrevolution geht es jedoch in erster Linie darum, auf die Mißstände in der Bekleidungsindustrie aufmerksam zu machen. Die ist zwar eng mit der Modeindustrie verbunden, doch selbst Menschen, die sich nicht für Mode interessieren, brauchen Kleidung.
Dann ist da die sogenannte „Fast Fashion“, Modebekleidung, die billig hergestellt wird und deren Haltbarkeit mehr als zu wünschen übrig lässt.
Doch nicht nur Fast Fashion wird in Billiglohnländern unter miserablen Bedingungen hergestellt. Es gibt zahlreiche Designer, die ihre Kreationen dort fertigen lassen. Ein teures Designerteil zu kaufen, ist also keine Garantie für faire Herstellung.
Übrigens gilt das auch für Schuhe und Lederbekleidung.

Ich frage mich immer, was man tun kann, damit sich das ändert? Unser Wohlstand beruht zum Teil auf dem Rücken von billigen Arbeitskräften, die am Monatsende um die 60 Euro als Lohn erhalten und für die eine 40 Std. Woche, bezahlter Urlaub, Krankenversicherung, Sozialleistungen, Arbeitnehmerrechte, Kündigungsschutz, usw. ein Fremdwort ist. Jeder der selbst näht, weiß wieviel Arbeit in einem Kleidungsstück steckt. Zudem natürlich auch Kosten für das Material, Strom, usw.

Wenn wir jetzt aus sozialer Verantwortung heraus die Modeindustrie boykottieren, verlieren bestenfalls die Nähfabriken in den bekannten Billiglohnländern wie z.B. Bangladesh Aufträge. Näherinnen würden als erstes ihren Job verlieren, der aber trotz der miserablen Bedingungen überlebensnotwendig ist. Würde die westliche Bekleidungsindustrie hingegen Druck auf die Besitzer der Nähfabriken ausüben, könnte es etwas ändern.
Tragisch ist es allerdings, dass erst der Einsturz der Textilfabrik vor 4 Jahren in Bangladesch ganz langsam zu einem Umdenken passieren musste.
Im Radio hörte ich zu dem Thema heute morgen eine Arbeitsrechtlerin aus Bangladesch. Sie erzählte, dass sich seit der Katastrophe damals in puncto Sicherheit schon einiges geändert hätte. Früher starben im Jahr 200 Menschen durch Unfälle in den Fabriken. Heute sind es „nur“ noch 5-10 Menschen. Meiner Meinung nach 5-10 Menschen zu viel. Die Arbeitsrechtlerin aus Bangladesch forderte in dem Radiobericht dennoch dazu auf, weiterhin Kleidung mit dem Aufdruck „Made in Bangladesh“ zu kaufen, aber mit Verantwortung. Man soll sich erkundigen, ob die Kleidung aus einer Fabrik stammt, wo die Arbeitsbedingungen besser sind. Nachzuhören ist der relativ kurze Beitrag unter Deutschlandradio Kultur Mediathek, Studio 9.

Und ich für meinen Teil finde eben auch, dass ich gekaufte Kleidung dementsprechend lange trage, abändere oder repariere, wenn es nötig ist.

Es gibt viele Möglichkeiten aus diversen Gründen abgelegte oder kaputte Kleidung neues Leben einzuhauchen. Das naheliegendste ist, sie zu reparieren. Doch wenn mir ein Teil nun gar nicht gefällt, es zu klein oder zu groß geworden ist? Ich könnte es zum Altkleidercontainer bringen, aber was dann mit der Kleidung passiert ist in zahlreichen Dokumentationen zu sehen. Es gibt aber auch noch Secondhandläden, Ebay und andere Verkaufsportale, dazu caritative Einrichtungen, die die Kleidung an Bedürftige abgibt, aber nur, wenn die Kleidung wirklich noch tragbar ist, sonst geht es von dort aus in die Altkleidersammlung.
Ich habe vor einiger Zeit damit begonnen, aus alter Kleidung neue Sachen zu machen.

So entstanden aus alten Hosen, die mir zu groß geworden waren diese Stücke:

 

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Upcycling Tutorial – Wie mache ich aus einem Oberhemd eine Tasche

Im letzten Jahr hatte ich bereits aus einem alten Herrenhemd meines Partners eine Tasche genäht. Einer Freundin von mir gefiel sie so gut, dass sie bei mir eine in Auftrag gab. Dank meines ältesten Sohnes bekam ich Nachschub an ausrangierten Hemden und ich konnte damit beginnen.
Nun hatte ich für meine Tasche kein Tutorial oder Anleitung gehabt und während des Nähens erst die Möglichkeiten entdeckt. Aber auch das dokumentierte nicht, sondern war fest davon überzeugt, dass ich das wieder hinbekommen würde. 
Ich nahm also ein weißes Oberhemd, setzte mich daran und nach kurzer Zeit konnte ich meine eigenen Näh- und Schnittschritte nicht mehr nachvollziehen. 
 

 

Nach einem halben Tag Ruhe vor dem Projekt und 5 km Joggen, entschied ich mich, diesmal die Schritte zu dokumentieren. Davon habe nicht nur ich einen Nutzen, sondern der eine oder andere auch.
 
Leider sind die Fotos von grausamer Qualität, was daran liegt, dass ich irgendwann den Bogen raus hatte und nur noch nähen wollte. Ich konnte mich nur mit eiserner Disziplin dazu anhalten, die einzelnen Schritte zu fotografieren. 
Ihr beginnt mit dem Abtrennen der Ärmel. Theoretisch kann man sie auch abschneiden, aber da das vordere Ärmelloch die seitliche Außenkante der Tasche wird, sollte man möglichst nicht zu viel dort abschneiden. Lieber etwas vom Ärmel überstehen lassen. Ich trenne lieber auf. 
Die Ärmel legt ihr erstmal zur Seite. 
 

 

 

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Mein 1. Bloggeburtstag

Happy Birthday to you, my Blog, Happy Birthday to you….

Meine Lieben, ich habe am 19.2.2017 meinen 1. Bloggeburtstag und auch wenn ich mit einigen Unterbrechungen das letzte Jahr gebloggt habe, bin ich stolz darauf.
Es mag diverse Blogs geben, die erfolgreicher, beliebter und interessanter sind, aber wenn ich auf meine Besucherzahlen schaue, bin ich einfach erstmal stolz auf mich. Und es ist vielleicht genau das, was ich letztes Jahr in allererster Linie für mich und heute für meinen Blog gelernt habe – der Vergleich mit anderen mag manchmal wichtig sein, aber er ist nicht aussschlaggebend.
Für das, was ich im letzten Jahr für mich und auch für meinen Blog getan habe, freut ich mich. An meinen Möglichkeiten gemessen habe ich sehr viel erreicht.
Natürlich sehe ich mir andere Blogs an und sehe, wieviele Besucher und Kommentare sie im Vergleich zu mir bekommen, aber mir ist es gelungen, deshalb nicht entmutigt aufzugeben sondern einfach weiterzumachen. Das ist eine neue Erfahrung für mich. Ich habe meine eigene Messlatte etwas tiefer gelegt und das tut mir gut.
Mir ist klar, dass einige Beiträge beliebter sind, als andere, aber für mich zählt am Ende erstmal das, was es mir gibt. Alle Dinge, die ich innerhalb dieses Jahr genäht, gemacht und gepostet habe, haben mich weitergebracht.

Allen, die meinen Blog in dieser Zeit zu irgendeinem Zeitpunkt besucht haben, gilt mein Dank. Ich habe mich riesig über jeden Kommentar gefreut und möchte allen Kommentarschreibern dafür danken. Ob es die Besucherzahlen oder aber insbesondere die Kommentare sind, die mich jedesmal ermutigen, weiterzumachen – es bedeutet mir sehr viel.
Ich habe im letzten Jahr viel über das geschrieben, was ich gemacht habe, aber auch vereinzelt über das, was mich umtreibt. Das war noch sehr zögerlich, aber ich hoffe, dass es künftig mehr wird.
Wir leben gerade in einer Zeit, die sehr im Umbruch ist und von Unsicherheit bestimmt ist.
Am Wochenende las ich einen Kommentar auf einem anderen Blog über die Inschrift der Freiheitsstatue in Amerika und ich kommentierte diesen Eintrag mit folgenden Worten:

Ich liebe es kreativ zu sein, zu nähen, zu schreiben, zu malen und mit neuem zu experimentieren. Aber ich sehe eben auch, was auf der Welt passiert und ein Trump, eine LePen, ein Höcke… sind alle brandgefährlich und es scheint einen Geist in der Gesellschaft zu geben, die durch diese Menschen genährt werden. Darum bin ich Dir sehr dankbar für diesen Beitrag, weil unsere Kreativität toll ist, aber nur in einem Umfeld entstehen kann, das die größtmögliche Freiheit bieten kann. Es sind auch die anderen Kulturen, die uns inspirieren. Wir können die Augen davor nicht verschliessen.

Wir können dankbar für die Freiheit sein, unsere Meinung und unsere Leidenschaften in einem Blog äußern zu können. Ich bin dankbar für die freundliche und mutmachende Bloggergemeinschaft der Näherinnen und Kreativen. Da ich zu Hause für mich arbeite, ist mir diese Anerkennung von Euch sehr wichtig und bedeutet mir sehr viel. 
Meinem manchmal erwähnten weltbesten Partner gilt dieser Dank ganz besonders, weil er meine Blogs trotz seines Jobs, der ihn sehr fordert, regelmäßig liest. 
Anläßlich dieses Geburtstages hätte ich einen Kuchen backen sollen, aber seit meine Kinder ausgezogen sind, koche und backe ich nur noch selten. Und da mein Blog keinen Kuchen isst, hätte ich ihn allein essen müssen oder mit meinem Partner oder Freundinnen. Stattdessen war ich auf der KreativAll in Wiesbaden, habe reichlich Kaffee getrunken und einen wunderbaren Tag mit einer sehr guten Freundin dort verbracht. 
Ich hätte gern ein neues Stück gezeigt, welches Freitag vorerst fertig wurde, aber dann aus Ungeduld und einem Futterstoff, der schon bei der Anprobe riss, noch nicht ganz präsentabel ist. Stattdessen möchte ich hier rückblickend meine ganz persönlichen Highlights noch einmal zeigen: 
So durcheinander und unvollständig diese Auswahl ist …. das bin nunmal ich!

Finale vom Blusen Sewalong

Softshellblazer mit Samtleggings

Meine geschnittenen Weinflaschen


Die Shorts aus einem Fischerhemd mit einem refashioned Frackhemd

Meine Shorts aus einem alten Herrenoberhemd.

Upcycling und Refashioning von alten Hosen:

Fotografieren in Rom

Tiefenentspannt im Hängesessel

Urlaub in Malta

Rotwein an der Elbe in Hamburg
Tauchen in Malta
Softshelljacket für einen Freund

Grimassenschneiden in Rom
In Rom vor dem Trevibrunnen
Piazza Navona

Auf dem Weg zum Vatikan

Hamburg 

Malta

Ostseestrand

Ein Boxtäschchen gefüttert mit einer Kaffeeverpackung

Meine Sektflaschenlampen im Badezimmer


Ein ganz besonderes Geschenk ist für mich ein Interview, dass Anja Jäger (Klick), Kreativ Coach, mit mir am Dienstag führen wird und das dann auf ihrer Seite und auch hier veröffentlicht wird.

Da passt was rein!

Heute ist Freutag und ich freue mich wirklich.
Seit ich für die Freundin meines Sohnes eine alte Hose zu einer Wendetasche (klick) geupcycelt hatte, geht mir der Wunsch, selbst eine zu haben, nicht mehr aus dem Kopf.
Eine alte Jeans und einen alten Jeansrock hatte ich noch. Es wäre sicher einfacher gewesen, den Rock zu nehmen, aber das Blau der Hose gefiel mir einfach besser. Warum einfach, wenn es der modewillen auch kompliziert geht….
Nun brauchte ich wieder einen Stoff für das Futter bzw. für die andere Seite. Mir geriet der Stoff in die Hände, den ich einst für meine weltbesten Partner, ein hessischer Seebär, gekauft hatte. Der passte so ideal zu der Jeans, dass ich ihn kurzerhand um sein Einverständnis bat, ihn benutzen zu können, denn immerhin war es mehr oder minder sein Stoff, auch wenn ich draus bereits einen Einkaufsbeutel für ihn gemacht hatte.

Bei der Jeans trennte ich als erstes wieder die Innennähte der Hosenbeine auf, wobei ich feststellen musste, dass eine Qualitätshose mit guten Nähten wirklich nicht so einfach aufzutrennen ist. Dann trennt ich die Naht vom Reißverschluß bis kurz vor der hinteren Passe auf. Den Reißverschluß ließ ich diesmal drin. Ich begradigte die Nähte und steckte sie zusammen und achtete darauf, dass die Übergänge diesmal etwas schöner werden. Ich finde, es ist mir recht gut gelungen, auch wenn die Farbe und Stärke des Garns nicht ganz mit dem Originalgarn übereinstimmt.

Dann nähte ich die Wendeseite anhand der Dimensionen der Hose. Meine erste Idee, einen dunkelblauen Stoff für die Einstecktaschen zu nehmen, verwarf ich kurz nachdem ich die Teile bereits zugeschnitten und gebügelt hatte. Kommt öfter bei mir vor. Stattdessen nahm ich den gleichen Stoff, weil er mir einfach wirklich gut gefällt. 
Am schwierigsten ist immer das Abtrennen der Gürtelschlaufen, weil die Dinger echt fest sitzen, sowie auch der Knopf. Mit einer Zange und viel, viel Krafaufwand meinerseits, ging er schließlich ab, wobei mir ein Teil um die Ohren flog und noch immer in irgendeiner Ecke meines Zimmers liegt – ich habe keine Ahnung wo, aber er flog weit. Wahrscheinlich wird er beim Frühjahrsputz zum Vorscheinkommen oder mit reichlich Geklacker im Staubsaugerbeutel landen. 
Die obere Bundnaht der Hose aufzutrennen hat sich bewährt. Vorne, wo der Knopf saß, schiebe ich nach dem vollständigen Auftrennen des Ober- und Untertritts, beide Teile ineinander, sodass ich auch dort den anderen Teil der Tasche bequem einschieben kann. Dann wende ich die Jeansseite nach außen und steppe alles schmalkantig zusammen. Zuvor natürlich noch die Tragehenkel einschieben. Sogar bei der Wahl des Nähgarns habe ich darauf geachtet, dass der Orangeton des Jeansgarns auf der Jeansseite und ein Cremeweiß als Unterfaden für die Stofftasche jeweils passend sind. 

Ich kann sie jetzt nach Lust und Laune wenden.
Auch dieser Blog war vom Textverlust betroffen, hat aber den Vorteil, dass ich jetzt nach einigem Gebrauch der Tasche sagen kann – sie ist wirklich praktisch. Vor dem Wenden sollte man sie allerdings tunlichst leeren – vorallem die kleinen Einstecktaschen. In den meisten Fällen passt eine eine der Seiten zu meiner Kleidung. Meine anderen Taschen sind schon ein wenig beleidigt.

Lieblingsstücke 2016

Meinen persönlichen Jahresrückblick habe ich schon im Post Mal ehrlich – für mich lief es gut gemacht.  Tatsächlich schwebte mir aber auch ein Rückblick ein, über all das, was ich 2016 in erster Linie genäht habe. Dieser Plan ist die letzte Woche etwas in Vergessenheit geraten, weil ich zum einen schon ziemlich gut in 2017 angekommen bin und zum anderen mein Geburtstag war, mein Auto einen Platten hatte und ich ca. 6 oder 7 Beanies genäht habe, auf ich gerade stehe.

Darum freue ich mich, dass bei Me Made Mittwoch dieses Motto ist. Und mein Lieblingsstück sind letztlich 3 Teile:

Genäht habe ich in 2016 aber im Rückblick doch eine ganze Menge:
Diverse Blusen mit langen, kurzen oder gar keinen Ärmeln.
Mindestens 3 Röcke

Vor kurzem erst diese 3 Kleider

Leggings und Hosen  
2 paar Shorts. Upcycling aus einem Hamburger Fischerhemd und einem alten Oberhemd

2 Blazer und ein Blouson

Ein Wintermantel

3 Fleecepullis

Eine Auswahl der Taschen
Und wenn man alles auf einem Haufen sieht, war es doch eine ganze Menge. 

Ich steh auf Schwachstelle

Heute im Mittelpunkt: 
1. Mein Schuhregal, home of my shoes, von mir aus einem alten Lattenrost gebaut. Upcycling der früheren Jahre. Eigentlich will ich es seitdem streichen, aber das ist eines dieser Schlummerprojekte. Das Lattenrost für ein handelsübliches 90 cm x 200 cm Bett sägte ich an passender Stelle auseinander. Das andere Teil hängt darüber und übt sich als Garderobe.  
2. Mein Fuss, wie er normalerweise nicht aussieht. 
Und wie paßt das jetzt zusammen? Es ist eine für mich typische oh-gott-wie-peinlich-Geschichte.
Was habe ich mich gefreut, als ich am Wochenende endlich wieder meine geliebten United Nudes anziehen konnte. Die Temperaturen ließen es zu, dass meine fast schon mit meinen Füssen verwachsenen Pelzstiefel endlich zu Hause bleiben durften. Nichts gegen meine Winterstiefel, ich liebe sie, aber als relativ neue Schuhfetischistin habe ich Nachholbedarf bei der Abwechslung. Doch kein noch so schöner Schuh rechtfertigt kalte Füsse. Da bin ich vorwiegend kompromißlos. So trug ich die letzten Monate vorwiegend Pelzstiefel – als Haus- und Straßenschuh.
Letzten Samstag hatten wir Theaterkarten für Leonce und Lena von Georg Büchner – sehr empfehlenswert in der durchaus umstrittenen Inszenierung im Schauspiel Frankfurt. Nach einer kurzen Luxusdiskussion mit meiner Nichte, die zu Besuch war, welcher meiner beiden United Nudes ich anziehen soll, fiel die Wahl auf die Roten. (Nein, eigentlich auf die Blauen, aber von denen habe ich an den Füssen jetzt kein Foto und kann es noch nicht mal nachstellen, Erklärung weiter unten, also bitte weiterlesen). 
9,5 cm Absatz unter den Fersen, dazu mein Softshellblazer und mein Infinityloop – ich fühlte mich umwerfend!
3 Tage später, ca. 21:00 Uhe sitze ich dann abends in meinem Sessel, will kurz aufstehen, bemerke nicht, dass mein Bein eingeschlafen ist, knicke um, falle hin und habe postwendend ein dickes Ei am Knöchel. Das rief sofort Erinnerungen an meinen Bänderriß hervor. Erster Gedanke: sofort kühlen. 2. Gedanke: der fiel aus, weil mir schwindelig wurde. 3. Gedanke: Ich muß das röntgen lassen. 4. Gedanke: Wie komme ich ins Krankenhaus? Partner ist geschäftlich in Ungarn, Freundin A wohnt ca. 600 km entfernt in Rendsburg, Freundin B ist Skilaufen (und kommt übrigens unverletzt zurück), ich kann mit dem Fuß nicht die Kupplung bedienen, also Sohn anrufen. Der kam dann auch spontan und fuhr mit mir in die Klinik, wo mein Ei geröngt wurde und zu meiner großen Erleichterung „nur“ eine Bänderüberdehnung diagnostiziert wurde. Dennoch – Joggen fällt für ca. 2 Wochen aus und darauf hatte ich mich echt gefreut und meine tollen Schuhe stehen jetzt auch wieder im Regal. 
Stattdessen bin ich mit flachen Tretern unterwegs. 


Und da habe ich keine große Auswahl. Aber es ist Licht am Ende des Tunnels. Meine Schwellung ist schon zurückgegangen und der Humpelfaktor hat sich schon gestern im Laufe des Tages reduziert. 
Übrigens, wer jetzt plant, sich auch so ein Ei am Knöchel zuzulegen, dem sei gesagt: Tragt währenddessen keine superskinny-minimalelastische Jeans. Meine gab nur unter Androhung des Trennmessers zögernd nach, während ich die Zähne zusammenbiß. Was tut man nicht alles, um seine Jeans zu retten.  

Ist es eigentlich Zufall, dass mir mein Partner am Sonntag ausgerechnet diese Karte mitbrachte?

Da sich dieser Unfall nun vor unserem Urlaub Ende April ereignet hat, habe ich die große Hoffnung, dass im Urlaub diesmal nichts passiert. In den Vorjahren war das immer meine Risikozeit. Dazu zählt u.a. das Runterfallen von einer Kanone auf Malta, von einer Wildschweinskulptur in Florenz, mit dem brandneuen Handy bei Ebbe in die Nordsee fallen…. bei näherem Nachdenken fällt mir bestimmt noch mehr ein, aber ich lasse das lieber. 

Mein Sohn und meine Freundin waren übrigens sehr überrascht, dass ich mein eingeschlafenes Bein nicht bemerkt hatte. Sie konnten das nicht verstehen, bis ich gestern abend mit meiner Mutter sprach, die mir sagte, sie kennt das auch. Irgendwie hat mich das beruhigt. 
Heute werde ich jedenfalls wieder versuchen zu nähen. Wenn schon nicht joggen, dann eben nähen. 

Für mein eigenes Wohlbefinden ziehe ich jetzt mit meinem Schuhregal zu RUMS.






 

Zeig ich das oder laß ich es lieber…..

Seit ein paar Tagen bin ich völlig hin- und hergerissen und das in mehrfacher Hinsicht. Letzte Woche, so habe ich das Gefühl, habe ich die Seiten gewechselt. Von „Nein, sowas braucht doch kein Mensch!“ zu „irgendwie liebe ich die Dinger“. Von „mal wieder typisch amerikanisch“ zu „aber irgendwie nett“.

Wer in aller Welt braucht eigentlich Mug Rugs oder Tassenteppiche? Für mich gehört das noch immer in die Kategorie „Dinge, die die Welt nicht braucht – aber will ich haben!“ 
Allein schon der Name – Mug Rug. Und warum heißt das im Deutschen TASSEN Teppich. Ich als ehemalige Übersetzerin bemerke da sofort den Fehler. Mug ist doch nicht Tasse, sondern Becher. Die Dinger sollten Becherteppich heißen. Viel schöner wäre Becherkissen, was natürlich einen neuen Übersetzungsfehler birgt, aber dem ist nicht so, es ist die künstlerische Freiheit beim Übersetzen, was nicht auf den Fehler mit den Tassen zutrifft, denn für die gibt es ja schon Untertassen. Der Becher braucht die Unterstützung. 
Vermutlich würde ich noch immer kopfschüttelnd vor diesen Dingern sitzen, hätte ich keine Nähmaschine und eine Unmenge an Stoffresten. Zudem hatte ich letzte Woche das Gefühl, ich brauche dringend den schnellen Erfolg. Einige Projekte bei mir ziehen sich in die Länge, es gab bei einigen Schwierigkeiten und alles in allem kam ich nicht wirklich voran. Meine erste Wahl fiel auf ein Täschchen, dass aber aufgrund meiner Materialwahl gepaart mit meiner überschäumenden Ungeduld und einigen Denkfehlern noch immer zerknüllt in meinem Zimmer liegt. 
Da klopfte gedanklich der Mug Rug an, der mir jetzt in einigen Blogs immer mal wieder begegnete und ich wollte noch mit einigen Ideen experimentieren. 
So sah dann die Materialliste aus:
2 Stücke Oberstoff (Stoffrest)
2 Stücke Tassenunterlagenstoff (oder wie soll ich das sonst nennen?)
1 Stück alte Bügelunterlage
1 alte vorwiegend transparente Plastiktüte
Rollschneider
Schere 
Backtrennpapier
Bügeleisen – die letzte beiden nicht auf dem Bild, aber ich gehe davon aus, dass jeder weiß, wie sowas aussieht. 

Die Stoffstücke sind klar. Ich habe sie in Rechtecke geschnitten. Das gleiche tat ich mit der Plastiktüte und der Bügelunterlage, die ich allerdings etwas kleiner zuschnitt als Stoffstücke. 
Alle Becherkissen, die ich bisher gesehen hatte, waren zwar ganz lustig, eigneten sich für mich Kleckertante allerdings weniger. Denn wenn ich schon ein Becherkissen habe, soll das ja nicht den Boden des Bechers kuscheln, so wie die Sitzauflage bei uns Menschen das Hinterteil, sondern den Tisch, Boden oder wo auch immer der Becher steht, von unliebsamen Getränkerändern verschonen. 
Übrigens denke ich da insbesondere an meine Mutter, die mir immer bei sich zu Hause sehr konsequent eine Untertasse unter meinen Becher stellt, weil „Kind“ sonst Ränder auf der weißen Tischdecke hinterläßt. Und es ist tatsächlich so! Geschätzte 340 Tage im Jahr schaffe ich es so gut wie keine Ränder auf weißen Tischdecken zu hinterlassen, was vorwiegend daran liegt, dass ich keine weißen Tischdecken habe, aber kaum bin ich bei meiner Mutter zu Hause, quält sich unbemerkt an einer mir nicht einzusehenden Stelle ein Tropfen entlang des Bechers hinab auf das weiße Tischtuch, um dort dann tief einzudringen und mir beim nächsten Anheben des Bechers prinzipiell noch die Zunge rauszustrecken. Das passiert in etwa zeitgleich, nahezu synchron mit dem Kommentar meiner Mutter „nimm doch die Untertasse!“. Übrigens ein weiteres Phänomen: Hat jemand jetzt diesen Text aufmerksam gelesen, wird er sich denken, dass diese Situation doch gar nicht passieren kann, wenn die Mutter immer konsequent eine Untertasse bereitstellt. Richtig! Die Fehlerquelle liegt bei der Autorin dieses Textes, die in diesem Beitrag auch die Protagonistin ist. Sie stellt nämlich manchmal den Becher versehentlich neben die Untertasse. Ein ähnliches Phänomen im Zusammenhang mit meiner Mutter ist übrigens das Zähneputzen. Ich laufe leidenschaftlich gern beim Zähneputzen durch die Wohnung, bin Meisterin der Einhandtechnik beim Kaffeekochen, Aufräumen und Abschminken. Zu Hause habe ich überall abwaschbare Böden und bilde mir auch ein, das Zähneputzen generell tropffrei hinzubekommen, was natürlich ein illusorischer Gedanke ist, was mir beim Bodenwischen dann doch auffällt, doch spätestens wenn ich meine Mutter Besuche, die in Hamburg wohnt, höre ich schon beim ersten Schritt aus dem Bad: „musst Du immer rumlaufen? Du tropfst mir den ganzen Teppich voll!!!“ Zahnpasta und Kaffeetropfen haben in Hamburg bei meiner Mutter immer, wirklich immer eine heimliche Allianz gegen mich. Wundert Euch nicht, wenn ich irgendwann an dieser Stelle noch ein Zahnputzlätzchen vorstelle, ähnlich den Babylätzchen mit Auffangschale. – Nee, sowas mach ich nicht!
Zurück zum Becherkissen. Für mich war also wichtig, dass ich das Ding nicht ständig in der Waschmaschine haben will, sondern einfach abwischen kann. Da ich weder Wachstuch im Hause hatte und auch keins kaufen wollte, hatte ich mir schon neulich überlegt – auch im Zuge des Upcycling-/Recycling-/Repurposinggedanken, dass man doch sowas auch selber machen kann. Und dabei hatte ich dann herausgefunden, dass man Plastiktüten nicht nur zusammenbügeln kann (was ein wunderbares Futter für Taschen gibt, die möglichst auslaufgeschützt sein sollen), man kann sie auch auf Stoff bügeln und erhält eine beschichtete Lage Stoff. 
Obwohl mittlerweile Gegner von Plastiktüten verfüge ich noch über eine Unmenge davon, allein aus der Zeit als meine Kinder noch hier wohnten und ich noch nicht auf dem Anti-Plastiktütentrip war. 
Darum überlege ich immer wieder, was man noch alles mit diesen Resten anfangen kann und habe noch diverse Ideen, aber insbesondere transparente Plastiktüten oder alte Gefrierbeutel eignen sich hervorragend zum beschichten oder abfüttern von Taschen, was mich zu dem Motto führte 
Füttert die Taschen- nicht die Meere! (Copyright – Me!)
Übigens in dem Zusammenhang auch das Backtrennpapier. Bügeleisen + Plastik = 1 Lage Backtrennpapier dazwischen, es sei denn, ihr wollt unbedingt ein neues Bügeleisen haben. Vorsichtshalber den Stoff mit dem Plastik zwischen ein zusammengefaltetes Trennpapier legen. 
Und nach soviel Text jetzt das Ergebnis. Also gleich, weil mir gerade noch einfällt, dass ich vergaß zu erwähnen, dass ich neulich mein Bügelbrett komplett neu bezog und die dicke Unterlage gleich zurückbehielt, weil die sich wunderbar weiterverwerten lässt. Auch als Taschenboden z.B. 
Für meinen Becher bildet sie nun das weiche Kissen. 
Jetzt aber die Bilder.
Einer ist natürlich nicht genug. Die Mutter könnte mal zu Besuch kommen oder die Freundin, die bisher genauso wenig wußte, dass sie soetwas braucht wie ich. 
Es ist übrigens wahr – wo auch immer ich über Mug Rugs gelesen habe, war recht einstimmig zu vernehmen, dass man von seinem Freund/Partner/Ehemann keine Begeisterung zu erwarten braucht. Ich kann das absolut bestätigen. Da nützt es auch nichts, wenn ich das Ding als Becherkissen präsentiere. Vielleicht hat man Chancen, wenn man es dem Mann in seinem Leben als Unterlage für einen Aufsitzmäher verkauft. 
Noch eine letzte kleine Anmerkung. Während ich hier sitze und schreibe trinke ich meinen Kaffee, Becherkissen ist auch dabei. Und wo steht mein Becher? – Neben dem Becherkissen – war ja klar!
Ich weiß noch immer nicht, was ich von diesen Dingern halten soll, aber ich habe jetzt 2 und weiß, wie man sie näht. 
Jetzt werde ich mich einem schwierigen Projekt widmen: Ich muß Koffer packen. Über Ostern fahre ich zu einer Freundin in den hohen Norden bei Rendsburg und weil ich mit der Bahn fahre habe ich mir gestern in den Kopf gesetzt, ich will Gepäckreduziert reisen und das bei dieser Jahreszeit, wo noch kalt, aber Aussicht auf wärmer besteht. Wünscht mir Glück und Entscheidungsfreudigkeit.

Handmade on Tuesday
DienstagsDinge
Creadienstag
Stoffreste